Aliens aus der Tier- und Pflanzenwelt
Millionen Wildtiere und Pflanzen aus aller Welt kommen alljährlich durch den Handel nach Deutschland. Zahlreiche Exoten-Arten werden in Container und Verpackungen eingeschleppt. Im Zoohandel kann mann alle Exoten erwerben. Entkommen sie oder werden sie ausgesetzt, kann dies weit reichenden Folgen für die heimische Natur haben:
Eingeschleppt über Container? Ganze Horden der über 18 cm große Spinnen aus der Familie der Weberknechte machen sich in Deutschland breit.
An den Hauswänden bilden die Spinnen riesige Horden die sich bei Gefahr zitternd bewegen.
Angefallen wurde zum Glück bisher noch kein Mensch.
Die Eindringlinge verdrängen ihre hiesigen Artverwandten und bringen das Ökosystem aus
dem Gleichgewicht.
Horden von Wollhandkrabben in Deutschland
Es ist eine gewaltige Armee, die sich das Elbufer hinaufschiebt: Millionen und Abermillionen von Chinesischen Wollhandkrabben. Zehn bis fünfzehn Zentimeter lang, sandbraun, im Wasser, an Land, einfach überall.
Am Elbe-Nadelöhr in Geesthacht müssen sie alle durch, die Fischtreppe dort ist die einzige Möglichkeit, das mächtige Wehr in der niedersächsischen Elbe zu umgehen. Diese Umleitung wurde eigentlich für Wanderfische gebaut, aber natürlich haben die Wollhandkrabben den bequemen Weg längst entdeckt. Gut anderthalb Meter rechts und links vom Ufer ist nichts anderes zu sehen außer Krabbenkörpern, die sich über- und untereinander schieben.
Eingeschleppt mit Handelsschiffen
Die Chinesische Wollhandkrabbe hat einen unvergleichlichen Siegeszug in niedersächsischen Gewässern hinter sich. Vor knapp 100 Jahren tauchten die ersten Tiere in der Aller auf. Vermutlich wurden sie im Ballastwasser von Handelsschiffen eingeschleppt. Seitdem haben sie sich explosionsartig vermehrt. Nicht nur in der Elbe, auch in Weser und Ems und allen Nebenflüssen sind sie schon angekommen. Wie viele es sind? Da können Experten nur mit den Achseln zucken - Milliarden, schätzen sie.
Der Marsch der Jungtiere
Es sind die jungen Wollhandkrabben, die jetzt die Elbe hinaufmarschieren. In der Nordsee haben sich ihre Eltern im letzten Sommer gepaart. In diesem Frühjahr sind die Weibchen an die Elbemündung zurückgewandert, haben den Nachwuchs ins Wasser entlassen und sind gestorben. Die nächsten vier bis fünf Jahre werden die Jungtiere in der Elbe leben und wachsen, bis sie geschlechtsreif sind. Und dafür müssen sie fressen. Sie nehmen alles, was ihre Scheren abknipsen können.
Alles wird angefressen
Vieles läuft an der Elbe vorteilhaft für die Krabben. So haben sie dort außer den Möwen keine Feinde. Die Wasserqualität des Flusses ist seit der Wende immer besser geworden. Das beschleunigt die Ausbreitung des Einwanderers. Fischexperten zerbrechen sich deshalb schon seit geraumer Zeit den Kopf, wie man den ungebetenen Gast wieder loswird.
Doch die Wollhandkrabbe wieder loszuwerden, ist nicht so einfach. "Im großen Stil wird das schwierig", sagt Axel Schleemann vom Elbfischereibüro Bleckede. "Das ist sicherlich eine der Aufgaben für die Zukunft. Ich denke, wir müssen möglichst viel dafür tun, dass sich die Fische hier auf natürliche Art und Weise reproduzieren können. Ich glaube, wenn wir die natürlichen Lebensgemeinschaften stärken, dann haben wir die Wollhandkrabbe noch nicht im Griff, aber wir haben schon für das ökologische Gleichgewicht eine Menge getan." Ob sich der Siegeszug der Krabbe noch aufhalten lässt, ist sehr fraglich. Schon heute bringen die in der Elbe lebenden Wollhandkrabben genauso viel Gewicht auf die Waage wie alle hier lebenden Fische. Die gefräßige Krabbenarmee wird wohl nie mehr ganz zu vertreiben sein.
Horden von Riesenspinnen erobern Deutschland
Angesprungen wird man bisher noch nicht
Sie sind schwarz, fast 20 Zentimeter groß und rotten sich in Scharen auf Hauswänden zusammen: Eine beispiellose Invasion von exotischen Weberknechten in Deutschland, Österreich und der Schweiz verblüfft Spinnenexperten.
Niemand weiß, woher die Tiere stammen - und es werden immer mehr. Vermutlich über Container aus den Tropen eingeschleppt.
In den Niederlanden und in Deutschland breitet sich eine neue und rätselhafte Weberknecht-Art rapide aus. Auch Österreich und die Schweiz hat sie schon erreicht. Die Tiere haben eine Bein-Spannweite von bis zu 18 Zentimetern, rotten sich zu Horden von Hunderten, mitunter gar Tausenden Individuen an Mauern oder Hauswänden zusammen und lösen Panikgefühle bei fast jedem aus, der ihnen zu nahe kommt.
Die ganze Gruppe fängt dann an, sich zu bewegen, die Körper schwingen zwischen den schwarzen Beinen auf und nieder, und das kann immer schneller passieren, je stärker sich diese Gruppe erregt". Sinn und Zweck der konzertierten Leibesübung: Die Tiere verschwimmen förmlich vor den Augen eines potentiellen Fressfeindes. Beruhigend immerhin: "Angesprungen wird man bisher noch nicht."
Eine Weberknecht-Herde mit ca. 1000 Tieren in Holland:
Siehe Spiegel-Online-Link: Riesenkrabbler erobern Deutschland
Lecker Spinnenvieh
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Kann man auch essen.
Freitag, 23. Mai 2008
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